Evangelisch-Lutherische
Kirchengemeinde Roth

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Auf ein Wort zu unserem Anliegen in Sachen "Inklusion"
Das Thema "Inklusion" ist uns als Kirchengemeinde sehr wichtig. Seit dem Jahr 2013 hat der Kirchenvorstand "Inklusion" als eines der wichtigen Profile unserer Kirchengemeinde bestimmt. Die Rother Kirchengemeinde gilt inzwischen im Dekanat und in der Bay. Landeskirche als einer der Leuchtturm-Gemeinden bezogen auf gemeindliche Umsetzung von Inklusion in der Praxis. Seit 2013 bis 2020 konnten mehr als 30 Praxis-Inklusionsprojekte im Dekanat Schwabach umgesetzt werden.  Zudem wurde im Dekanat die Gründung eines Dekanats-Netzwerkes umgesetzt, ein Inklusionsbeauftragter eingesetzt und auch auf Dekanatsebene implementiert, wofür es als Auszeichnung den Ehrenamtspreis der Bay. Landeskirche im Jahre 2018 gab. Wir "Rother" beraten zudem Kirchengemeinden und Initiativen unserer Landeskirche und darüber hinaus. Inklusionsarbeit geschieht aus unserer Glaubensüberzeugung heraus.

Inklusion ist mehr als Stufen platt machen
Die UN-Menschenrechtskonvention nennt ausdrücklich als Menschenrecht, dass jede und jeder die möglichst gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erhalten muss. Das bedeutet barrierefreien Zugang im baulichen und ideellen Sinne. Biblisch orientieren wir uns als evangelische Kirchengemeinde Roth an einer biblischen Geschichte aus dem Markusevangelium: Mk 3,1-6. Es ist die Geschichte eines Mannes mit einer "verdorrten Hand" (Lutherübersetzung). Nicht jedoch diese körperliche Beeinträchtigung steht für uns im Vordergrund dieser Geschichte, sondern Jesu Handeln.
Jesus holt diesen Mann - so berichtet Vers 3 in der Originalsprache - in die Mitte der Anwesenden, ja in die Mitte des Raumes. Eines besonderen Ortes mit Symbolkraft: einer Synagoge (Bethaus). Und das an einem Sabbat. Diese Handlung Jesu, einen Menschen "in die Mitte zu holen", wahrzunehmen, mit-hinein zu nehmen in das Leben, Brücken zur Teilhabe zu bauen - darum geht es uns im kirchlichen Leben unserer christlichen Gemeinde. In der Konsequenz bemühen wir uns seit 2014 intensiv um das Thema "Inklusion" im Gemeindeleben. Was wir bereits erreicht haben, wird in der Folge stichpunktartig genannt. Haben Sie Interesse mehr zu erfahren, kommen Sie bitte auf Dr. Paul Rösch (Inklusionsbeauftragter) zu.

 

Inklusion braucht Vision & spirituelle Basis
Geht nicht, gibt es eigentlich nicht. Die Fragen der Inklusion stellen sich anders, z.B. so: Wie erreichen wir eine möglichst optimale Teilhabe für Menschen, die besondere Rahmenbedingungen benötigen. Nicht Bedenken, sondern Visionen sind gefragt. Deshalb werden anstehende Fragen häufig in Diskussionsrunden kreativ und visionär erörtert. In den allermeisten Fällen finden sich Lösungen, die kaum im Blick waren. Ein Beispiel: Eine Kirchengemeinde wollte eine sog. Induktionsanlage erneuern (Hörschleife) und holte Kostenvoranschläge ein, die bei ca. € 20.000 bis € 30.000 lagen. Eine Beratung eines selbst Betroffenen Mitglieds der Inklusions-Netzgruppe unseres Dekanates brachte ein Ergebnis von wenigen hundert Euro. 
Wichtig war und ist uns Spiritualität als Basis unseres Tuns. Biblische Geschichten, gemeinsames Gebet, Inklusionsgottesdienste - all das trägt dazu bei Inklusionsfragen nicht zu belastend oder gar defizitär werden zu lassen. Zugegeben, es muss intensiv an vielen Fragestellungen gearbeitet werden, aber eben aus der inneren Glaubensüberzeugung heraus, dass wir alle Geschöpfe unseres barmherzigen Gottes sind.  

 

Was wir seit 2013 umgesetzt haben - ein nicht vollständiger, alphabetischer Überblick

  • Ausbildungsplatz im Pfarramt (Kauffrau für Büromanagement) für junge Menschen
  • Ausbildung einer Vikarin, die taub ist (sie wurde 2018 zur Pfarrerin ordiniert; Ausbilder war Pfr Joachim Klenk, der 2000 - 2012 Landeskirchlicher beauftragter für die ev. Gehörlosenseelsorge war - heute die Gebärdensprachliche-Landes-Gehörlosengemeinde in Bayern (www.egg-bayern.de)
  • Barrierefreie Zugänge zu allen Gebäuden und Kirchen
  • Barrierefreie Zugangsrampe am Pfarramt 
  • Barrierefreie Zugänge inkl. WC auf dem Friedhofsgelände - Verbesserungen, hier ist noch viel zu tun
  • Beratung für andere Kirchengemeinden
  • Berücksichtigung von Menschen mit Sehbehinderungen
  • Berücksichtigung von Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Rollstuhlfahrer 
  • Gebärdenkurse und Gebärdenworkshops
  • Gebärdensprachdolmetscher bei Festgottesdiensten
  • Gemeindefest unter besonderer Berücksichtigung von Inklusionsfragen
  • Gesprächsangebote für Familien mit Familienmitglieder, die eine Behinderung haben
  • Gesangbücher für blinde Menschen (Brailleschrift)
  • Gottesdienste mit Pfarrer*innen, die selbst von einem Handicap betroffen sind
  • Gottesdienste und Veranstaltungen in "einfacher Sprache" (Kooperation mit Capitol/Rummelsberg)
  • Handläufe zusätzlich
  • Hinweisschilder zu barrierefreiem Eingang u.a.
  • Induktionsschleifen in den Kirchen (mobile in Kooperation)
  • Inklusive Konfiarbeit, so dass auch von Behinderung betroffene Jugendliche teilnehmen können
  • Inklusionsfragen in der Konfiarbeit - Thematisierung in allen Gruppen
  • Inklusions-Gottesdienste 
  • Kitas: Gebärden für Kinder; Geschichten von Menschen mit Behinderung; Gastbesuche von Menschen mit Handicap, Schulung der Mitarbeitenden 
  • Markierung von Treppenstufen an allen Gebäuden inkl. Kirchen, soweit sinnvoll
  • Materialbestellungen zunächst bei Inklusionsfirmen oder Firmen, die Menschen mit Behinderungen eingestellt haben
  • Parkplätze (2) für Menschen mit Behinderungen an der Stadtkirche
  • Mehrsprachige Gottesdienste (in Deutsch, Englisch, Gebärdensprache, Portugiesisch)
  • Pfarramt: Es wird bei uns auch neben Englisch, Spanisch, Portugiesisch die Gebärdensprache beherrscht
  • Quote von mindestens 10% Mitarbeitender mit anerkannter Schwerbehinderung
  • QR - Codes an den Gebäuden & Dienstwagen
  • Rollstuhl und Rollatoren in den Kirchen vorhandene
  • Schriftgröße ausreichend bei Infotafel
  • Schulung von Mitarbeitenden zum Umgang mit Menschen, die Behinderungen haben
  • Veranstaltungen - Check stets unter der Inklusionsperspektive