Evangelisch-Lutherische
Kirchengemeinde Roth

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Wie gerne wären wir Erwachsenen gelegentlich wieder frei und unbeschwert wie die Kinder. Ich vermute, viele „Große“ kennen solche Gedanken. Aber sind unsere Kinder wirklich so frei? Wenn man genau hinsieht, lautet die Antwort wohl eher: Nein! Der Tag ist oft durchgeplant, mitbestimmt von Arbeits- und Öffnungszeiten, verschiedenen Terminen. Es beginnt bei den Fragen Wann stehe ich auf?, Was ziehe ich an?, Was frühstücke ich? Hier entscheiden oft Eltern für die Kinder. Und im Kindergarten geht es weiter. Um die Freiheit auch der Schwächeren und Stilleren zu gewährleisten, gibt es Regeln, die für alle gelten. Regeln, die unser gutes Zusammenleben ermöglichen. Die Aufgabe von uns Pädagog*innen ist es, in diesem Rahmen die Kinder dennoch Freiheit spüren zu lassen. Das beginnt damit, einem Kind zu helfen, einzuordnen, was es gerade spürt, wünscht und braucht. Seine Bedürfnisse zu verbalisieren und so Hilfestellung für eine Entscheidung zu geben. Und Vertrauen zu sich und anderen zu haben, so dass ein Kind sich auch traut, seine Meinung kundzutun.
Partizipation heißt dann schließlich ein wichtiger Baustein der kindlichen Freiheit. Er bedeutet, dass Kinder in Entscheidungen einbezogen werden, wählen und mitwirken können. Im Kleinen kann das sein, wieviel ich von meiner Brotzeit esse, mit wem ich spiele, welche Farbe ich zum Ausmalen verwende. Diese Freiheiten gibt es täglich in vielen Varianten. In der „Arche Noah“, unserem Kindergarten, werden Kinder auch beispielsweise in die Entscheidung mit einbezogen, welches Kreisspiel gespielt wird, ob wir heute in den Garten gehen oder ähnliches. Im Großen kommen solche Mitwirkungen im Kindergarten seltener vor, aber auch hier dürfen Kinder mit auswählen. In Kinderkonferenzen ging es so im Sommer um die Gestaltung des Gruppenraums und vor kurzem um die Festlegung des Faschingskostüms: Aus den gesammelten Vorschlägen wurden nach Diskussion drei ausgewählt. Jedes Kind konnte im Anschluss mit einem Glitzerstein abstimmen.
Sheila Steinheimer



Foto: Abstimmung über das Faschingskostüm, Bildrechte: Sheila Steinheimer